Bodensee Kat-Pokal 2013
Marc Kühn, Mandy Ebert
Anfang August, bestes Sommerwetter. Die großen Events wie die F18 Weltmeisterschaft in Grosetto, die A-Cat EM in Barcelona sowie die F16-WM in Travemünde sind gerade vorbei. Auf den genannten Regatten waren auch einige der üblichen Verdächtigen vom Katpokal, so kamen Gerd Thomas gerade zurück aus Italien, während Enzi & Katrin, Andi Lutz sowie Johannes, Mandy und ich am Wochenende vorher von Travemünde zurückgekehrt waren. Dort hatten wir es geschafft, uns in beide Boote die wir dabei hatten ein anständiges Loch mittels T-Bone Crash hineinfahren zu lassen. Während Johannes bereits einige Nachtarbeitsstunden investiert hatte um zum Katpokal wieder startklar zu sein, hatte ich meinen Falcon auf dem Rückweg vom Norden bei Heiner im Eagle Headquarter am Altmühlsee zur Reparatur abgeladen und wartete nun gespannt auf die Lieferung pünktlich zum Regattavorabend. Wie versprochen war das Boot wieder einsatzbereit und mit voller Motivation wurde noch schnell aufgebaut und im KnobiVital-LKW gemeldet bevor es zum gemütlichen Teil des Abends überging.
Neben den altbekannten Gesichtern von der Bigge und den Regensburgern mit Prindle18, Nacra500, Inter17 und Co, die schon am Morgen oder sogar Vortag angereist waren, nahmen auch noch ein Nacra17 aus der Schweiz teil, ein paar F18, die F16 die eine Ranglistenregatta austrugen sowie zwei oder drei 18HT und A-Cats. Es gab also durchaus wieder Einiges an Material zu bestaunen und den ein oder anderen technischen Kniff zum Abschauen, dazu die entsprechende Fachsimpelei.
Samstagmorgen: Feinster Sonnenschein und noch einige Anreisende. Auf der Wohnmobilwiese ist das Frühstücken bereits in vollem Gang, insbesondere an Meinolfs Camper. Wir beschließen das beim Bäcker um die Ecke zu erledigen bevor wir mit gesetztem Groß die Startbereitschaft signalisieren. Das Team vom TSG und Wettfahrtleiter Stonie vom Altmühlsee begrüßten pünktlich um 11Uhr die Regattateilnehmer und stimmen uns bezüglich dem Wind auch optimistisch, allerdings gab es erst einmal eine kleine Startverschiebung.
Der Wind in der Lindauer Bucht lässt uns aber nicht im Stich, als der Westwind gegen 13Uhr durchkommt heißt es für alle zackig aufs Wasser, was Dank der beiden Slipmöglichkeiten und von Treibholz befreitem Strand gut funktioniert. Wir können noch einige Schläge machen und den Trimm anpassen als auch schon die erste Wettfahrt angeschossen wird, wie immer Start in zwei Gruppen für die „kleinen“ und die „großen“. Wettfahrtleiter Stonie ließ mit einer großzügig dimensionierten Startlinie taktische Möglichkeiten auf Basis des drehenden Windes, so entschied sich dann in der letzten Minute die große Gruppe doch noch für das Pin-End, während Mandy und ich uns wegen dem besseren Wind unter Land kurzfristig umentschieden und vom Pin-End zum Starboot fuhren, das ganze Feld auf Kollisionskurs :). Gebracht hat beides nicht so richtig was, die Löcher und Dreher auf dem Kurs zu erkennen war letztendlich entscheidend. Die erste Wettfahrt wurde mit 4-6 Knoten Wind gesegelt, wir konnten uns an Andi Lutz hängen und als Zweite F16 und als Dritte in der großen Gruppe beenden. Der Wind frischte erfreulicherweise auf und so waren noch weitere drei Wettfahrten mit schönen Schlägen im Trapez in Richtung Lindauer Insel und mit Zurückflyern unter Spi möglich, an der Luvtonne gab es den ein oder anderen spannenden Moment und auch Doppeltrapez-Action. A propos Doppeltrapez: auf dem Zieleinlauf wurde das von mehreren Booten, auch von uns, in fast jeder Wettfahrt unter Spi praktiziert. Die Zieleinläufe waren entsprechend spektakulär, notwendig wäre es aber nicht gewesen, da die Ziellinie schier endlos breit war. Zumindest für uns war aber genau das der Grund für den beinahe Halbwindkurs nahe am Zielschiff vorbei, wir haben das andere Ende einfach nicht gesehen..
Mit vier Wettfahrten in der Tasche gab es beim Abendessen und dem Plausch danach entsprechend viel zu erzählen und zu analysieren. Wegen des geringen Punkteabstands auf der vorläufigen Ergebnisliste schauten wir immer wieder nervös nach der Windprognose um evtl. Änderungen an Trimm und Taktik zu diskutieren.
Der Sonntag begann ebenfalls mit Sonnenschein, allerdings auch ohne Wind und so fuhr die Wettfahrtleitung bei Flagge AP an Land mehrfach in die Lindauer Bucht hinaus um die Lage zu sondieren. Alle hofften auf ein zeitiges Einsetzen des Westwinds, aber die Luft verdickte sich zusehends und der Horizont verfinsterte sich. So war der Abbruch der Wettfahrt gegen 12 Uhr für den einen oder anderen zwar überraschend, zumal objektiv ein schöner Wind einsetzte, als jedoch eine knappe Stunde später beim Abbauen der Boote die ersten Sturmböen einfielen waren wohl alle froh über diese Entscheidung. So konnte die Siegerehrung entspannt angegangen werden, lustig moderiert von Enzi mit Unterstützung der Preisfeen Tina und Babsi die ordentlich blutverdünnenden Saft eines lokalen Sponsors aus speziellen Knollen und mit verschiedenen Geschmacksrichtungen verteilten.
Glückwunsch auch an dieser Stelle an Meinolf Menneckes und Thomas Zimmermann zum Sieg in der kleinen Texel-Gruppe auf Prindle18 sowie an Gerd Schmitzer und Thomas Landsbek auf F18 in der großen Texel-Gruppe, die F16 Wertung führten Andrea und Andreas Lutz aus der Schweiz an (alle Ergebnisse auf www.nacra.de)
Danke an dieser Stelle an das Team vom TSG und die Wettfahrtleitung für die tolle Organisation. Ein schöner Katpokal ging viel zu schnell rum, wir freuen uns schon auf das nächste Jahr (vielleicht wieder einmal mit Langstrecke?)
Marc & Mandy, GER002